Nachlese Neuseeland-Reise 01.12.2019 – 06.03.2020 (in Arbeit)

Anreise

Patrizia ist mit Emirates Airlines über Dubai angereist. Sie hatte zuerst eine erste kürzere Etappe von Wien nach Dubai, dann von Dubai mit einem Zwischenstop in Sydney nach Christchurch. Alles in allem eine Reisezeit von ungefähr 28 Stunden.
Ich hatte bei meinem Flug von Düsseldorf nach Auckland mit Singapore Airlines zwei ungefähr gleich lange Etappen (10 Stunden/13Stunden) mit einem Stop in Singapore. Gesamtreisezeit war ca. 26 Stunden.
Ich habe es als sehr angenehm empfunden, kurz vor Mitternacht anzukommen. Ich war vom Flug geschafft, hundemüde, bin sofort ins Bett gefallen und habe 8 Stunden gut geschlafen. Danach war das mit dem Jetlag fast gegessen (siehe auch Z wie Zeitverschiebung)

Auto / -vermietung
Ich habe ein Auto über Booking.com gemietet. Der Auftrag wird weitergegeben an das Tochterunternehmen Rentalcar.com. Diese wiederum vermitteln den lokalen Autovermieter. Bei mir war es „Ezi Car“.
Das hat alles gut geklappt. Ich würde empfehlen, die „volle“ Vollkasko bei Booking.com dazu zu buchen. Dann gibt es gar kein Risiko. Dann hat man zwar noch einen weiteren Vertragspartner im Boot (TravelJigsaw Limited mit Firmensitz in Irland und zuständiger Geschäftsstelle auf Malta 🙂 ), aber es hat alles wunderbar geklappt, wenn ich auch zwischendurch fast die Nerven verloren habe, weil ich keinen erreicht habe.
Man muss nur wissen, dass man die Schäden erst nach Mietende einreichen kann. Dann geht alles ganz schnell. Ich hatte das Geld für die zwei platten Reifen und für die gesprungene Windschutzscheibe innerhalb von 2 Tagen auf meinem Konto.

Devisen / Währungen / Bezahlen
Das gültige Bargeld-Zahlungsmittel ist der Neuseeländische Dollar (NZD). Bei meiner Reise hat NZL 1,00 ungefähr €0,60 gekostet.
Geldautomaten haben mit der deutschen EC-Karte (meine ist von der Sparkasse) keine Probleme gemacht. Empfehlen kann ich die Geldautomaten der Kiwi-Bank. Ersten ist die so schön grün, und zweitens waren die Gebühren für Barauszahlungen am Automaten am niedrigsten.
Bargeldloses Zahlen liebt der Kiwi. Jedes Bier, jeder Burger und jede Park-Stunde wird mit der Kreditkarte in den meisten Fällen kontaktlos bezahlt. Es war am Anfang gewöhnungsbedürftig zu sehen, wie alle das Bier am Tresen immer direkt mit der Apple Watch bezahlten. Bei den Terminals muss man darauf achten, ob (meistens per handgeschriebenen Aufkleber) es „Paywave“ oder „NO Paywave“ ist. Ich habe oft mit meiner Uhr rumgefuchtelt, allerdings gab es das „Kontaktlos“ nicht und ich musste die Karte einschieben.
Ich will keine Werbung für eine Kreditkarte machen. Ich hatte die EUROCARD, die VISA und die AMEX mit. Mit der VISA alleine wäre ich durchgekommen. Aber eine Reserve-Karte ist ja immer besser.

Fähre
Wenn man länger im Land ist, kommt man um Fähren nicht rum, spätestens dann, wenn man von der Nordinsel auf die Südinsel will, oder umgekehrt.
Ich habe diese Überfahrt zu spät gebucht und das war teuer, da ich zwischen Weihnachten und Neujahr fahren wollte. Wenn man nicht zwischen dem 20. Dezember und dem 05. Januar fahren möchte, dann kann man 1-3 Tage vorher buchen, ansonsten so früh wie möglich.
Ich habe für die Fahrt (Wellington-Picton) am 28.12.2019 (gebucht am 24.12., also 4 Tage vorher) für eine Person + Auto €231,- bezahlt.
Am 27.01.2020 (gebucht am 27.12.2019) kostete die Fahrt (Picton-Wellington) für 2 Personen + Auto lediglich €141,-

Kaffee
Wichtiger Fakt: Es gibt keinen schlechten Kaffee in Neuseeland. Während man bei uns in Deutschland eine 50:50 Chance auf einen guten Kaffee hat, liegt die Chance in NZL bei 99:1. Unser Favorit war der „Large flat white Single shot“, also ein großer, eher schwacher Kaffee mit viel Milch und ohne Schaum.
Die Neuseeländer haben auch keinen Skrupel, einen schlechten Kaffee zurück gehen zu lassen. Somit geben sich die Barista wahrscheinlich von vorne rein mehr Mühe und man bekommt keine Plörre aus der Thermoskanne, die vor drei Stunden gekocht wurde.
Und: Es gibt sehr, sehr viele Cafes, RoastHouses, Kaffeehäuser. Viel mehr als bei uns in Europa (Wien vielleicht ausgenommen).

Restaurants, Essen
Bei diesem Thema muss man differenzieren.
Ist man in einer großen Stadt (Auckland, Wellington, Christchurch, Dunedin), so muss man nicht lange ein gutes Restaurant suchen. Alle Richtungen in allen Preisklassen sind vertreten.
Die nächst kleinere Städte-Klasse (Hamilton, Tauranga, Invercargill) bietet dann schon weniger. Hier kann man sich entscheiden zwischen Pub-Küche, Burger, SpareRibs, Fish&Chips und Sushi (Sushi aber nur bis 17:00 Uhr !!!).
Tja, und dann landet man in den restlichen 98% des Landes. Hier regiert MC Donald’s, Burger King und Co.

Supermärkte
1. New World: Vergleichbar mit unserem REWE oder EDEKA. Die Waren sind qualitativ etwas höhenwertig und dementsprechend ist es hier auch etwas teurer.
2. Countdown: Diesen Supermarkt findet man nach meinem Gefühl in jeder größeren Häuser-Ansammlung. Vergleichbar mit New World, vielleicht etwas günstiger.
3. Pak ’n Save: Die Supermärkte erinnern an die METRO. Es handelt sich meist um riesige Hallen und die Waren liegen oft noch auf Paletten. Die Märkte liegen außerhalb oder am Rande des Stadtzentrums. Die Parkplätze sind riesig. Die Einkaufswagen auch.
4. Four Square: Dies sind kleiner lokale Supermärkte

Unterkunft
Im ersten Teil der Reise habe ich abwechselnd bei AirBnB und bei Booking.com gebucht. Beides hat sehr gut geklappt. Ich habe dann aber festgestellt, dass die AirBnB-Option die bessere war.
Bei Booking.com kommt man in ein Motel oder Hotel, dass von einer Geschäftsführung und von Angestellten betrieben wird. Man wohnt in einem Zimmer von vielen. Denen ist teilweise relativ egal, was man so möchte. Die machen ihren Job, und fertig. Auf die Bewertungen in Booking.com kann man sich nicht immer verlassen. (Ich möchte hier ausdrücklich das Thornton-Hotel in Wellington ausnehmen. Die Belegschaft war hochgradig motiviert und sehr zuvorkommend)
Bei AirBnB bucht man bei einer Privatperson, die meistens eine, manchmal zwei Unterkünfte anbietet und die sich auch verantwortlich für diese Unterkunft fühlt. Wenn man sich bei AirBnB für eine Unterkunft mit einer 4.9- oder 5.0-Bewertung entscheidet, ist man auf einer relativ sicheren Seite.
Hier eine kleine Auswahl an Merkmalen, auf die ich geachtet habe:
1. Auckland -> immer Davonport
2. Wellington -> Thornton Hotel
3. Keine Motels
4. Nicht im EG wohnen (es sind zu 95% Holzhäuser und man hört jeden Schritt von oben)

Verkehr
Ich bin noch nie in Europa über 3 Monate Auto gefahren, ohne den Mittelfinger zu sehen, permanent Hupen zu hören, und ununterbrochen Drängeleien, Nötigungen und Beleidigungen zu erleben. In Neuseeland geht das.
Wenn man sich drauf einlässt, kommt man langsam, sicher und extremst entspannt zum Ziel. Es gibt (fast) keine Autobahnen. Die Straßen sind zu 99% in jede Richtung einspurig und es gilt ausnahmslos: 100km/h höchstens.
Man sollte mit einem vorankommen von 60km/h rechnen, dann ist man auf der sicheren Seite. Google Maps ist da sehr zuverlässig.
Staus gibt es eigentlich nicht, außer vielleicht mal in den Stoßzeiten in Auckland.
Pro 50km Autofahrt sieht man meist einen angehaltenen Autofahrer am Strassenrand stehen. Zum einen ist das Rasen teuer, zum anderen ist es peinlich, wenn man da steht mit einem Polizeiwagen mit Blau/Rot-Licht im Nacken. Und die Beamten machen das Licht garantiert nicht aus. Ich schreibe aus Erfahrung 🙂

Zeitverschiebung
Das ist einfach. In Neuseeland ist man 12 Stunden weiter. Man hat also 12 Stunden eher Geburtstag, feiert 12 Stunden eher das neue Jahr und wenn es in Europa hell ist, ist es in Neuseeland dunkel. Man vermeide also während der Reise, kurz nach dem Mittagessen zuhause anzurufen.
Es hat sich für mich bestätigt, was ich schon mehrfach vor der Reise gelesen habe: Der Jetlag bei der Hinreise (östliche Richtung) ist einfacher zu verkraften als der Jetlag der Rückreise (westliche Richtung).
Ansonsten: siehe A wie Anreise

Tag -365

So, noch exakt ein Jahr bis zur Abreise. Ab heute könnte ich rein theoretisch den Hinflug buchen, leider den Rückflug noch nicht.

Die Gewissensentscheidung ist nun: Jetzt schon den Hinflug buchen und sich erst Anfang März 2019 um den Rückflug kümmern? Oder Anfang März Hin- und Rückflug buchen?

Option 2 birgt die Gefahr, dass alle die. die Anfang Dezember 2019 nur für kurze Zeit (8 Wochen und kürzer  :-)) nach Auckland fliegen, mir die Flüge wegbuchen.

Weiter ist natürlich immer noch nicht klar, wie die Hinreise überhaupt vonstatten geht.

Tag -362

Morgen ist der 06.12.2018 und Nikolaustag. Am kommenden Samstag wird der Nikolaus mir hoffentlich schon einmal das Hinflug-Ticket nach Auckland in den Stiefel stecken, obwohl selbst die Hinreise ja noch nicht völlig ausgeplant ist. Die Idee, ein Teil der Strecke mit dem Zug zurückzulegen, gärt noch ein bisschen in  mir. Man wird sehen.

Tag -358

Vor einigen Wochen haben wir Anja und Holger besucht, die uns freundlicherweise wunderschöne Urlaubsbilder ihrer Reise nach Neuseeland Anfang 2018 zeigten.

Ich war hin und weg und ich musste Anja bitten, einige Ihrer Fotos hier im Blog veröffentlichen zu dürfen. Glücklicherweise hat sie zugestimmt 🙂 

(Bild von Anja Kiefer-Kaufmann)