Tag 78 (Maketu)

Der heute Tag führte mich nach Rotorua. Wie man mir im Vorfeld schon verraten hat, soll Rotorua das Queenstown der Nordinsel sein. Und das konnte ich aufgrund der vielen Angebote/Flyer auch bestätigen. Ca. 300 Institutionen bieten 30.000 verschiedene Aktivitäten, Events und „einmalige“ Erlebnisse an. Unter jeder steht „book now“ und unter 150 NSD ist da nichts zu haben.
Ich wollte erst einen Walk auf den Mt. Tarawera (Vulkan) machen. Dieser war mit 4h veranschlagt. Allerdings habe ich dann erfahren, dass man irgendwo abgeholt wird, mit dem Allrad hochgefahren wird, dann läuft man noch ganze 1,5h und dann stehen noch irgendwelche „Ich-rutsche-den-Krater-runter“-Spielchen auf dem Programm. 185 NSD! Nee danke.

Als ich in die Nähe von Rotorua kam, bemerkte ich schon die vielen heißen Quellen, für die die Stadt auch bekannt ist. Es stank bereits 10km vor’m Ort schon nach faulen Eiern (Schwefel). Der Geruch an sich macht mir ja nicht so viel aus, aber ich hatte noch nicht gefrühstückt … und bei dem Geruch zu essen ist nicht so angenehm.

Bin dann halt einmal um den Blue lake gewandert.

Dann bin ich noch ins Städtchen. Das Beste war

Tag 79 (Maketu)

Voll der Reinfall heute. Nach dem Frühstück (Sushi in Te Puke) wollte ich einen Track in der Nähe dieser Stadt laufen. Zuerst habe ich den Eingang nicht gefunden, weil Google Maps nicht die Ahnung hatte, dass es eine Brücke (oder ein Tunnel) über eine Hauptstrasse nicht mehr gab. Ich bin ca. 45 Minuten in der Gegend rumgeturnt, und habe ihn dann doch irgendwie gefunden.

Der Track war soooo dooooof, total langweilig und der Untergrund war ein Witz. Ich bin nach exakt 200 Metern umgedreht und aus Protest an den Strand gefahren.

Die Muschelsuche war erfolgreich.

So wurde es dann doch noch ein schöner Tag

Abends gab es ein Riesen-Grillhuhn aus dem Supermarkt und gleich mach‘ ich mir noch ’n Fläschchen Bier auf. In diesem Sinne. Gute Nacht 🙂

Tag 80 (Maketu)

Jetzt sorgen wir mal dafür, dass Ihr auch etwas lernt beim Studium dieses Blogs. Ich habe schließlich auch einen Bildungsauftrag.
Da ich mich schon in der Welt-Hauptstadt-Region der Kiwis befinde, habe ich mich dazu entschlossen, eine Tour auf einer Kiwi-Farm zu machen.

Zuerst habe ich mich ein bisschen im Kiwi-Shop umgesehen. Was es da nicht alles gibt.

und Kiwi-Brot

Dann ging es los. Der Zug war mir ein bisschen peinlich

Aber da ich der einzige Tour-Teilnehmer war, durfte ich vorne sitzen 🙂

Zuerst kamen die grünen Kiwis …

… dann die goldenen

Es gibt weibliche und männliche Kiwi-Bäume. Nur die weiblichen Bäume tragen Früchte. Für vier Reihen von weiblichen Bäumen braucht man jeweils einen männlichen Baum.

Während der Blüte werden pro Hektar 4 Bienenstöcke gemietet. Da die Kiwi-Bäume-Blüten aber keinen Nektar enthalten, könnten die Bienen lustlos werden. Daher tränkt man die Bienenwaben nachts mit Zuckerwasser und so denken, die Bienen am nächsten Morgen: „Boah, was haben wir gestern viel geschafft!“ und fliegen wieder los. Doofe Bienen!
Zusätzlich werden alle Blumen vom Boden entfernt, damit die Bienen nicht auf die Idee kommen, diese anzufliegen.

Hier also ein weiblicher Kiwi-Baum (Martha)

und hier der männliche (Bob)

Die Tour-Leiterin sagte mir dann aber , dass nur die Bäume, die während der Tour gezeigt werden, Namen haben. Martha ist übrigens 55 Jahre alt.

Die Bäume werden kurz nach der Blüte geritzt.

Unterhalb der 2. Schicht der Rinde werden Nährstoffe nach oben transportiert. Schicht 1 und 2 bringen die Produkte der Photosynthese wieder nach unten in die Wurzeln. Dies verhindert man, indem man die Schichten 1 und 2 ritzt. Somit geht alles in die Frucht.

Wie man oben sieht, werden die Ranken anfänglich schräg nach oben gebunden. Jede zweite Ranke wird dann später parallel zum Boden gebunden. Und dann wechselt man jährlich. Da die Kiwi-Bäume nur an den parallel zum Boden wachsenden Ästen Früchte tragen, trägt jeder Ast also nur jedes 2. Jahr Früchte.

Man muss die Ranken übrigens trainieren, sich um die Bänder zu schlängeln. 3-4 Umdrehungen muss man sie legen, dann haben sie es begriffen.

Die drei größten Produzenten von Kiwis sind China (da kommen sie auch ursprünglich her), Italien und Neuseeland.

Um goldene Kiwis anzubauen, braucht man übrigens eine Lizenz. Diese wird vom Züchter dieser Art vergeben und sie kostet zwischen €15.000 und €30.000 pro Hektar einmalig. Diese Farm hatte 15 Hektar mit goldenen Kiwis … und: China zahlt die Lizenzen natürlich nicht.

In den drei Wintermonaten in Neuseeland müssen die Kiwis aus Italien importiert werden. Man kommt also nach Neuseeland und isst italienische Kiwis.

Wenn es den Kiwi-Bäumen im Sommer zu heiß oder im Winter zu kalt wird, bekommen sie Luftbewegung. Sehr verwöhnt, die Kleinen (diese Ventilatoren, 12 davon gibt es auf der Farm, sind nicht billig und stehen meistens auf den Feldern, die im Tal liegen, da dort wenig Wind geht)

Hier noch ein einsamer Avocado-Baum, der nur dem Eigenbedarf der Farm-Besitzer dient.

Avocados sind männlich und weiblich, haben also sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Der Baum kann sich aber nicht selbst bestäuben, sondern ist von einer Fremdbestäubung abhängig. Blöderweise gehen die männlichen und weiblichen Blüten nicht gleichzeitig auf. Gut, dass Bienen, die morgens in einem Baum landen, nachmittags gerne denselben Baum nehmen.

Nach der Show: Ich schlau, die Tour-Leiterin erschöpft.

Dann nix wie ab zum Strand.

Eine Möwe hat mir in den Fuß gezwickt

Und abends, wie konnte es anders sein:

Green lipped mussel

So. Jetzt habt Ihr ’ne Menge gelernt. Gut merken! Ich frage das ab, wenn ich wieder da bin.

Tag 81 (Maketu-Tauranga)

Nachdem es die letzten Tage immer etwas bewölkt war und es dabei angenehme Temperaturen von um die 24 Grad gab, war es heute um 10:00 Uhr schon unangenehme 28 Grad warm.

Heute war Quartierwechsel. Das Dumme (oder auch Gute) war, dass ich nur ca. 40km zu fahren hatte. Gut, weil ich bei der Wärme nur 45min im Auto sitzen musste. Dumm, weil ich die Zeit zwischen Checkout (10:00 Uhr) und Checkin (14:00 Uhr) irgendwie totschlagen musste.

Also machte ich einen kleinen Abstecher nach Mt. Maunganui. Das ist zwar ein kleiner Berg, eher Hügel, aber in der Hauptsache die ausgelagerte Strandortschaft von Tauranga.

Hier tobt so richtig das Leben, auch Dank der Besuchermassen

Und neben hunderten von Restaurants und Lokalen ist hier auch der Teufel zuhause (sowas habe ich in NZL noch nicht gesehen)

Vor Schreck habe ich mir erst einmal einen Cafe gegönnt. Also nebenan, nicht da!

Hier ist dieser/s Mt. Maunganui übrigens allgegenwärtig.
Mount Bäckerei.
Mount Metzgerei.
Mount Schneiderei.
Alles „Mount„.

Dann ging es endlich in die neue Unterkunft. Ich konnte mich mal wieder nicht beschweren.

Und noch ein Highlights. Tauranga ist der erste Ort in Neuseeland seit 3 Monaten, in dem die Sushi-Läden nicht um 17:00 Uhr schließen. Yeah!
Also … abends ab zum „Hallo Sushi“ und zugeschlagen.
Anschließend im Mill house noch ’n Dunkles.

Tag 82 (Tauranga)

Ich glaube, ich bleibe hier. So stelle ich mir die Rente vor. Vom Bett bis zum Pool exakt 3Meter80. Wach werden, Kaffee trinken, Schwimmen gehen. Fehlt eindeutig noch die Gattin.

So sah dann auch der heutige Tag aus. Nach dem Kaffee/Müsli-Frühstück bin ich mal direkt für 35 12MeterBahnen in den Pool gehüpft. Dann, nach der Schwimm-Einheit ging es ans Wandern.

Wollen wir in einem alten Minenschacht verenden? Nein!

Auf gings

Die Belohnung war eine tolle Aussicht auf Waihi-Beach

Nachmittags wieder Schwimmen, Sushi, Bier. Irgendwie wird das nichts mehr mit dem Abenteuer-Urlaub 🙂